Es gibt viele Möglichkeiten sich bewusst weiterzuentwickeln. Meine erste Begegnung mit wirklich bewusster persönlichen Entwicklung begegnete mir nach meinem Abbruch meiner ersten Ausbildung. Da war ich ziemlich planlos und mein Bruder meinte, dass eine Zeit bei ihm im Yoga-Zentrum mich weiterbringen könnte. Auch alle weiteren Stationen kamen eigentlich immer dann, wenn ich an einer neuen Grenze für mich stand, auf den Plan. So habe ich verschiedene Seminar-Anbieter kennen und schätzen gelernt sowie diverse Bücher verschlungen. Was mir dabei alles begegnet ist, versuche ich hier zusammenzutragen. In diesem Teil erst mal oberflächlich und dann in weiteren Teilen auch detaillierter.
Falls du den ersten Teil zur Persönlichkeitsentwicklung noch nicht gelesen hast und erst mal über die eher unfreiwilligen Entwicklungen lesen möchtest, dann findest du diesen unter Persönlichkeitsentwicklung Teil 1 – Familie, Schule und Ausbildung
Yoga
Yoga ist ein Jahrtausende altes Übungssystem mit dem Ziel zur Einheit zu finden (Erleuchtung). Yoga bedeutet auch Einheit. Dabei gibt es viele verschiedene Philosophien und Wege, die sich ergänzen und unterscheiden. Grundsätzlich ist es in meinen Augen ein Weg der Kontemplation und Meditation, des nach innen ziehen der Sinne und unabhängig werden von äußeren Einflüssen aller Art. Das sichtbarste nach außen sind die Körperübungen (Asanas) in Hatha Yoga Kursen (oder vielen anderen Varianten), was seit einiger Zeit auf ein breites allgemeines Interesse trifft.
Für mich war es in meiner Situation vor allem ein Neuorientieren und das erste Mal leben in einem Gemeinschaftskontext. Das Yoga-Zentrum vom Yoga Vidya e. V. in Mainz ist als Ashram (Werkstatt) organisiert, d. H. es ist ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen und sich ihrer spirituellen Praxis widmen können. Diejenigen, die dort leben, halten dabei den Rahmen, organisieren die Kurse und nutzen dies als eigene Praxis (neben z. B. Körperübungen, Meditation usw. als formale Praxis). Es ist also ein Ort zum Lernen und Lehren von Yoga, gerade auch an Menschen die nicht im Zentrum leben.
Wie bereits gesagt geht es beim Weg zur Einheit (Yoga) für mich vor allem darum immer bewusster zu werden, die Verbundenheit mit allem und jedem zu erleben und immer klarer zu werden. Dabei gibt es überlieferte Techniken wie die Körperübungen, Meditationstechniken, philosophische Texte und Fragen sowie Hinweise dazu wie das eigene Leben geführt werden kann, um diese Weiterentwicklung zu unterstützen.
Für mich war es mein erster tieferer Kontakt mit diesem Weg. In diesem Prozess habe ich mich dann für meine eigene Weiterentwicklung zum Yogalehrer ausbilden lassen und auch zeitweise als solcher Yoga-Kurse und -Stunden gegeben. Dabei stieß ich dann an zwei Grenzen: Zum einen die innere Grenze, dass ich mehr vom Leben mitbekommen wollte und nicht immer weniger bzw. nicht mehr Abgeschiedenheit. So wie ich Yoga kennengelernt habe war es für mich vergleichbar mit dem Eintritt in ein Kloster. Die zweite eher äußere Grenze für mich war, dass ich zu wenig Geld damit verdient habe, um in dieser unserer recht Geld fordernden Gesellschaft teilhaben zu können, so wie ich es wollte.
Unabhängig von der Entscheidung weniger mit Yoga in die Welt zu gehen, begleitet mich das Gelernte auch auf meinen weiteren Stationen. So nutze ich verschiedene Techniken z. B. die Wechselatmung zum Entspannen und Energien ausgleichen, wenn ich Lampenfieber habe. Außerdem bin ich sehr viel bewusster, was mein Körper ist und was er braucht dadurch, dass ich ihn in den Körperübungen besser spüren gelernt habe und immer noch lerne. Für mich ist Yoga inzwischen eher fokussiert auf den gesundheitlichen und körperlichen Aspekt und darin für mich sehr wertvoll.
Weitere Informationen gibt es z. B. bei dem größten Yoga-Anbieter in Deutschland: Yoga Vidya e. V..
Contextuelles Coaching
Weiter ging meine Reise dann über eine neue Ausbildung, an dessen Ende ich, wieder durch einen Verwandten, auf das Contextuelle Coaching der Contextuellen Coaching Academie GmbH (CCA)(damals noch aus Bielefeld, jetzt Darmstadt) gestoßen bin.
Wie schon nach der ersten Ausbildung kam jetzt auch wieder die Frage nach dem Sinn auf: Welchen Sinn hat mein Leben? Von der Tendenz her ein Zweifeln an dem wie ich mir meine Zukunft ausmalte mit einem 9 bis 17 Uhr Büroarbeitsplatz in Abhängigkeit von den Launen eines Chefs. Dir fällt vielleicht auf, dass ich da einiges an Annahmen über die Welt hatte, die nicht unbedingt in Erfüllung gehen müssen und mir so aber möglicherweise das Leben schwer gemacht haben.
Jedenfalls hat der Spruch: „Gib einem Sinn dein Leben“ auf der Werbung der CCA gut zu meinen Fragen gepasst, so dass ich mir die CCA dann auf einem Informationsabend näher angesehen und anschließend verschiedene Seminare besucht hatte.
Die Seminare finden an mehreren aufeinander folgenden Tagen statt und haben in meinen Augen eine sehr klare Struktur. So gibt es Vortragsteile mit Wissens- und Erfahrungsvermittlung, Groß- und Kleingruppen Übungen zum Vertiefen und Lernen auf allen Ebenen (körperlicher-, geistiger- und emotionaler-Ebene) sowie die Möglichkeit in den Dialog mit den Trainern zu treten und eigene Themen zu klären bzw. einzubringen. Letztlich ist es eine Erfahrung, die ich rein beschreibend kaum zu vermitteln finde.
Für mich hat sich durch die Seminare auf jeden Fall meine Frage nach dem Sinn verändert, ich bin mir einiges klarer geworden wie ich Leben will und auch was so alles für mich in dieser Realität möglich sein kann. Anders ausgedrückt hat es mir einen größeren Freiheitsgrad gegeben. Außerdem habe ich für mich sehr klar festgestellt, was ich in die Welt bringe und wofür ich einstehe.
Auch merke ich im Schreiben, dass ich vielen Werkzeugen in anderen Kontexten wieder begegne und bei manchem auch nicht dran geblieben bin, so dass manches mir erst jetzt bewusst wird bzw. manche Ergebnisse noch auf sich warten lassen. Ich merke jetzt nach fünf Jahren und Abstand zur CCA, dass die Philosophie und Werkzeuge die ich da gelernt habe in meinen Alltag Einzug gehalten haben. So merke ich immer wieder, wenn ich an einer Grenze stehe oder Fragen habe, dass ich mich z. B. anschaue was meine Absicht dahinter wohl ist.
Weitere Informationen zum contextuellen Coaching gibt es bei der Contextuellen Coaching Academie GmbH.
Engagement für einen Jugendbund
Parallel zum Kennenlernen der CCA bin ich wieder zur deutschen reform-jugend e. V. (drj) gekommen. Die drj ist ein von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen geführter Jugendbund, der Ferienfreizeiten und Wochenenden für Kinder und Jugendliche organisiert und ausrichtet.
So ein „klassisches“ Treffen beginnt Freitagsabends, an dem nach und nach alle Teilnehmenden Ankommen, sich die Teilnehmenden untereinander kennenlernen können und vielleicht auch schon in die Inhalte des Treffens eingestiegen wird. Bei einem Wandertreffen sind dann schon die ersten Kilometer zurückgelegt und hoffentlich auch schon ein Schlafplatz gefunden. Am Samstag ist der Haupttag für gemeinsames Sein und Tun. Da wird zusammen gewerkt, Erste-Hilfe gelernt, musiziert, getanzt, gesprochen und vieles mehr ausprobiert. Ein Rahmen dabei ist immer wieder gemeinsames Singen und als Tagesrahmen ein Morgen- und ein Abendkreis, die für mich immer wieder auch Gemeinschaft stiften.
Wochenendveranstaltungen enden dann am Sonntag mit dem gemeinsamen Aufräumen und einem Schlusskreis, bei dem nochmals innegehalten werden kann, was so in diesen Tagen passiert ist. Längere Veranstaltungen gibt es in den Sommermonaten, dort ist der Rahmen ähnlich, aber halt über einen längeren Zeitraum.
Ein Kern der Arbeit für mich ist auch da die Begegnung mit anderen Menschen, der Natur und in beidem dann die Begegnung mit mir selbst. Für mich war dieses in einer Gruppe gemeinsam etwas Tun eine Eröffnung zu neuen Fähigkeiten, die ich bis dahin vernachlässigt hatte. Letztlich habe ich durch diese Arbeit rückblickend meine zwischenmenschlichen Fähigkeiten gestärkt und kann so jetzt „überhaupt“ auf Menschen zugehen.
Weitere Informationen dazu findest du auf der Seite des deutschen reform-jugend e. V..
Bestimmungs Coaching
Eine weitere Station in meinem Werkzeugkasten ist die Arbeit von den Therapeuten der Lebens- und Arbeitsgemeinschaft mannaz – Dasein erleben e. V. (mannaz). Dazu bin ich (wiedermal) über persönliche Kontakte gekommen und habe für mich rückblickend gelernt, weitere Puzzlestücke meines Lebens bewusster wahrzunehmen und zu begreifen.
Der zentrale Aspekt dieser Arbeit ist die gleichwürdige Begegnung von Mensch zu Mensch. Die Begleiter*innen, Trainer*innen und Therapeuten von mannaz haben einen Erfahrungsschatz, der ihnen dazu verhilft mit vielen Werkzeugen und Expertise Themen zu betrachten und Hinweise auf weitere mögliche Schritte zu geben.
Die Veranstaltungen sind dabei so vielfältig wie die Anleitenden. Ein fester Rahmen bildet bei mehrtägigen Seminaren die morgendliche und abendliche Meditation. Außerdem gibt es gemeinsame Werkzeuge: Allen voran den Kompass der Heilung, eine Persönlichkeitstypologie und die Bewusstheit der Haltung in denen Anleitende den Teilnehmenden begegnen. Neben der Begegnung im Gespräch gibt es auch Übungen alleine und Kleingruppen sowie spirituelle Einflüsse.
Für mich sind dadurch weitere Werkzeuge dazu gekommen wie ich mein Leben betrachten kann und hat meinen Orientierungsrahmen erweitert. Außerdem stillt der Kontakt in der Meditation und mit den Menschen dieser Gemeinschaft immer wieder eine große Sehnsucht nach Verbindung und gesehen werden in mir.
Weitere Informationen dazu findest du auf der Seite vom mannaz – Dasein erleben e. V..
Bewusstseinsermöglichung (Bewusstseins-Facilitation)
Die Werkzeuge von Access Consciousness® sind mir erst vor einigen Monaten begegnet und auch da war der persönliche Kontakt zu einer Verwandten von mir entscheidend dazu.
Bei Access Consciousness® geht es wie der Name schon sagt, um den Zugang zum Bewusstsein. Der Einstig in diesen Werkzeugkasten kann sehr leicht über diverse Facilitatoren (Facilitation kommt aus dem Englischen und meint Ermöglichen bzw. Erleichtern, Facilitierende erleichtern einem also den Zugang zum eigenen Bewusstsein) die mit ihren öffentlichen Videos Denkanstöße geben und darüber einem erleichtern sich selbst zu hinterfragen bzw. neue Wege zu wählen. Neben „reinen verbalen“ Werkzeugen sind ein Kernwerkzeug die Access Bars®.
Die Bars® sind 32 Punkte am Kopf, die sanft gehalten in tiefe Entspannung und zu mehr Bewusstheit führen können. Darüber hinaus gibt es viele weitere Körperprozesse, die für spezifische Themen angewendet werden können.
Was ich sehr erfrischend finde ist die klare Aussage, dass alle Werkzeuge nur Möglichkeiten sind und ich immer in der Selbstverantwortung bin zu schauen was für mich wahr ist. Wenn Werkzeuge für mich nicht funktionieren, in Ordnung, dann nehme ich halt die die für mich besser passen und was ist hier sonst noch möglich?
Es gibt genau so wie bei den anderen Wegen die Möglichkeit für private Gespräche mit den Facilitatoren und auch Kurse in kleineren und größeren Gruppen.
Für mich ist es ein großer Unterschied zu anderen Wegen, dass der Fokus darauf gerichtet ist, was jede einzelne Person weiß. Manchmal finde ich es eine Herausforderung dieses Wissen wahrzunehmen und ihm auch zu folgen. Einfacher finde ich es, äußeren Wegen zu folgen und genau darum geht es nicht. Die Werkzeuge von Access Consciousness® sind für mich ein Beitrag, leichter an mein eigenes Wissen zu kommen und meinen eigenen Weg zu gehen.
Wie sagt es Gary M. Douglas so schön: „Bewusstsein enthält alles und bewertet nichts.“
Weitere Informationen dazu findest du auf den Seiten von Access Consciousness® (Europa) und Access Consciousness® (International / Amerika).
Zusammenfassung / Synthese
Im Schreiben dieses Artikels kommt mir, dass alles für mich klar zusammenpasst, was mir bisher auf meinem Weg begegnet ist. Manches doppelt sich auch, so war ich vor Jahren schon mal sehr klar an einem Punkt was ich will und hatte Werkzeuge für Schritte in diese Richtung. Allerdings habe ich diese dann auch wieder verloren und so auch meine Orientierung. Das finde ich gerade spannend, weil ich nicht genau weiß wodurch ich da mich verloren habe. Jetzt habe ich dadurch auf jeden Fall eine große Bandbreite an Werkzeugen und kann an einer Synthese aller Werkzeuge arbeiten. Denn das wird mir immer wieder bewusst: alle Werkzeuge passen zusammen und ergänzen sich. Manche bilden andere Ebenen ab, manche sind für das Erreichen von materiellen Zielen besser als andere, die für emotionale Themen eher geeignet sind.
Mein Arbeitstitel einer Synthese: Bestimmungs-Bewusstseins-Ermöglichung
Gibt es Themen die ich vielleicht weiter vertiefen soll? Wozu hast du jetzt noch Fragen? Was habe ich offen gelassen? Habe ich vielleicht auch etwas weggelassen, was du für wichtig erachtest?
Ich freue mich auf jeden Fall über Rückmeldungen und wenn ich dich auf deinem Weg unterstützen kann, dann schau doch welches meiner Werkzeuge vielleicht für dich taugt.