Reisebericht zur Jahresversammlung 2018 der GLS Gemeinschaftsbank eG

Einmal im Jahr hält die GLS Gemeinschaftsbank eG Bochum (GLS Bank) ihre Jahresversammlung / Genossenschaftsversammlung / Mitgliederversammlung ab und dieses Jahr war ich zum zweiten Mal dabei. Neben der reinen Mitgliederversammlung gab es dieses Jahr ein spannendes Rahmenprogramm zur Frage „Was uns zusammenhält? Der Kitt der Gesellschaft“. Neben diesem spannenden Thema und den gelingenden Beispielen für Veränderungen war ich vor allem dort, um zu sehen wie so eine große Veranstaltung organisiert und besonders moderiert werden kann.

Rahmenprogramm am Freitag den 29. Juni 2018

Neben Musik und anderer Kunst gab es am Freitag eine Podiumsdiskussion bzw. stellte es einen Gesprächskreis am Lagerfeuer im Audimax der Ruhr-Universität Bochum dar. Thomas Jorberg, der Vorstandssprecher der GLS Bank, führte dabei erst mal ein in das was uns trennt: unterschiedlicher Glauben / Religion, Gemeinschaften sowie Geld / Ressourcen Verfügbarkeit wobei es eigentlich ja alles auch Dinge sind, die eigentlich Menschen verbinden. Wieso wirken die dann also auf die Gesellschaft trennend?

Dort wo Gruppen mit unterschiedlichem Glauben aufeinander Treffen kann es zu Konflikten kommen, da wo unterschiedliche Gemeinschaften aufeinandertreffen oder da wo Menschen mit vielen Ressourcen auf Menschen mit wenigen Ressourcen stoßen kracht es möglicherweise. So wie wir an vielfältigen Herausforderungen auch tagtäglich in den Medien oder vor unserer Tür auch sehen können, wo Menschen an ihre Grenzen stoßen.

Allerdings sind diese Ränder bzw. Grenzen auch die Orte wo die größte Vielfalt existiert (in der Natur z. B. Übergang vom Wald zur Wiese oder vom Land zum Wasser). Siehe dazu auch das Buch Permakultur Gestaltungsprinzipien von David Holmgren.

Spannend fand ich auch den Gedanken, dass der Kapitalismus, so wie ich ihn verstanden habe, an seiner Effizienz bzw. an dem Effizienz-Dogma scheitern wird. Also dass bei dem System der Mensch irgendwann auf der Strecke bleiben wird, wenn wir nicht anfangen anders damit umzugehen. Auf der anderen Seite ist auch der Kommunismus gescheitert und zwar an seiner Ineffizienz die Menschen alleine mit dem überlebensnotwendigen zu versorgen.

Podiumsdiskussion: Was hält uns also zusammen?

Thomas Jorberg leitet mit dem Text „Geld ist Liebe“ von Fabian Roschka und Philipp Tok zur Diskussion über bzw. greift etwas vor. Denn das was uns zusammenhält, so habe ich es verstanden, die Liebe bzw. die daraus entstehende Verbundenheit und ein Gefühl der Einheit.

  • In der Essenz vom Text ist Geld Liebe wenn es ohne Zwang und Erwartung an eine Gegenleistung gegeben bzw. verschenkt wird.
  • Geld ist ein Ausdruck von Vertrauen, wenn es verliehen wird.
  • Geld ist Anerkennung, wenn damit etwas gekauft wird.

Somit ist Geld ein Hilfsmittel für Gemeinschaft, was in der folgenden Diskussion auch immer wieder angesprochen wurde.

Nach Thomas Jorberg übernahm die Moderatorin das Ruder und stellte nacheinander die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion vor. Als erstes Esra Kücük, die Mitglied im Direktorium des Maxim Gorki Theaters in Berlin ist und seit 2010 das von ihr initiierte deutschlandweite Bildungsprogramm Junge Islam Konferenz leitet. Die ersten Fragen an sie, drehten sich um Kultur als Kitt der Gesellschaft. Es wurde dabei von Geschichten der Trennung oder der Verbindung gesprochen. Ich habe für mich verstanden, dass eine gemeinsame Kultur und Geschichtsschreibung eine Gruppe zusammenhält, also z. B. gemeinsame Rituale und Sprache. Offenheit für andere Rituale und Kulturen schafft dabei auch eine Verbindung zu anderen Gruppen und trennt es nicht.

Ein Beispiel für bewusste Geschichtsschreibung ist nach ihr in Kanada geschehen. Dort hat man sich bewusst für eine weltoffene und tolerante Geschichtsschreibung eingesetzt und heute weiß kaum noch jemand, dass Kanada nicht schon immer eine relativ akzeptierende und offene Gesellschaft war.

Wenn wir unser Zusammenleben anders gestalten wollen, dann verstehe ich, dass wir anfangen müssen uns entsprechende Geschichten zu erzählen und z. B. nicht immer den gleichen Plot von dem einsamen Helden der die Welt rettet sondern von Gemeinschaften die es schaffen alle Wesen im Boot zu haben, die neue Wege finden mit Konflikten und Andersartigkeiten umzugehen. Welchen weiteren Weg gibt es noch?

Was braucht es um mit Politikern über Veränderungen zu sprechen?

Mit der nächsten Frage wurde Claudine Nierth, die unter anderem Vorstandssprecherin des Mehr Demokratie e. V. ist, auf die Bühne gebeten. Sie schilderte ihre Beobachtung im Umgang mit Politikern u. A. für die Projekte vom Mehr Demokratie e. V.. In meinem Verständnis sprach sie davon, dass immer der Mensch gesehen werden will und es essenziell ist einfach freundlich am Ball zu bleiben. Anders ausgedrückt funktioniert es mit dem Mut zur liebevollen Begegnung von Mensch zu Mensch.

Wer hat wirklich die Macht etwas zu verändern?

Im weiteren Verlauf spricht sie auch davon, dass an und für sich Menschen in der Politik oder anderen Gremien generell dort sind, weil sie etwas zum guten Bewegen wollen. Wer sonst würde sich genau diesen Betrieb auch antun? Nur leider gibt es irgendwann einen Punkt, da wird das System größer als der einzelne Mensch. Die Menschen in der Politik haben irgendwann keine Macht mehr dazu etwas zu bewegen. In der Partei gibt es Menschen die ihnen den Job wegnehmen können, wenn sie auf einmal andere Meinungen haben. Eine Merkel ist an bestimmte Regeln gebunden und kann als Kanzlerin nicht eben den Klimawandel unterstützen, wenn die Regeln das nicht hergeben. Als Privatperson könnte sie es schon und das macht Privatpersonen in den Augen von Claudine Nierth mächtiger.

Jede Privatperson kann sich dank Meinungsfreiheit zu allen Themen äußern, ohne dass im großen und ganzen irgendetwas passiert (außer es sind Straftaten) und sie kann sich für eine bessere Welt mit anderen Privatpersonen zusammentun und lokal wirklich etwas bewegen. Letztlich verstehe ich es so, dass irgendwann die Struktur zu starr wird, als dass noch irgendwelche Veränderungen möglich sind.

Was wäre mit einer neuen Dialogkultur möglich?

Sie leitet dabei geschickt zu einem weiteren Beispiel über: nach der letzten Bundestagswahl gab es Jamaika Sondierungsgespräche. Die, so verstehe ich sie, daran gescheitert sind, dass das menschliche in den Verhandlungen nicht geachtet wurde. So sind da Institutionen und Systeme aufeinander getroffen und eben auch menschliche Bedürfnisse. Wie wäre das gelaufen, wenn es zwei Moderierende gegeben hätte, die ausschließlich darauf geachtet hätten, dass das Zwischenmenschliche beachtet wird und persönliche Befindlichkeiten eben dort bearbeitet wurden wären? Statt wie es jetzt passierte, dass die persönlichen Bedürfnisse und Gefühle an dieser stelle „unterdrückt“ wurden und dann aber im Anschluss in der Öffentlichkeit der Presse zum Teil ihren Ausdruck gefunden haben.

Ein anderes Beispiel für eine gelingende Dialogkultur und Beteiligung schilderte Claudine Nierth anhand des Irland-Referendums. Dort fand über ein Jahr lang ein öffentlicher Dialogprozess zwischen gewählten Politkern und ausgelosten Bürgern zu den Themen der gleichgeschlechtlichen Ehe und der Abtreibung statt. Während dieses Prozess kamen durch die Auslosung total unterschiedliche Menschen zusammen (und wurden trotz gegensätzlicher Positionen sogar Freunde) und mussten sich mit den Fragen beschäftigen. Am Ende gab dieses Gremium einen Vorschlag an die Regierung ab welche Entscheidung sie als gut erachten. Da es beides Verfassungsänderungen waren durften dann alle Bürger darüber abstimmen. Mit durch den öffentlichen Beteiligungsprozess gab es eine hohe Zustimmung zu dem Vorschlag des Gremiums. Es konnte so eine Lösung gefunden werden, die eine breite Zustimmung in der Gesellschaft hatte.

Der Verein Mehr Demokratie e. V. arbeitet an einem ähnlichen Prozess in der Bundesrepublik und will einen ersten Testlauf dazu im Herbst starten.

Wie wirkt die Digitalisierung auf die Gesellschaft?

Als letztes wird Aysel Osmanoglu, sie ist Teil des GLS Bank Vorstandes und insbesondere für die Bereiche IT und Infrastruktur verantwortlich, auf das Podium berufen. Bei ihr drehen sich die Fragen, um die mögliche Spaltung der Gesellschaft durch die voranschreitende Digitalisierung. Wie begegnen wir als Gesellschaft z. B. der Angst vor dem Verlust der Arbeitsstelle und aktuell damit auch der selbstbestimmten Lebensgrundlage, durch die fortschreitende Digitalisierung? Durch die Mechanisierung wissen wir, dass es einer Anpassung der Menschen und der Gesellschaft an die neuen Entwicklungen braucht. So braucht es jetzt und zukünftig anderes Wissen und andere Fähigkeiten, um in der Welt zu bestehen.

Welche Chance für Verbindung bringt die Digitalisierung? So ist die GLS-Bank z. B. dabei ein eigene Soziales Netzwerk ins leben zu rufen (GLS Bank Futopolis). Mit diesem Netzwerk möchte sie einen Beitrag für die Verbindung zwischen Menschen geben und als Bank auch insbesondere zwischen Geldgebern und Menschen die Geld für Projekte benötigen.

Wie muss Bildung gestaltet sein, damit sie verbindend wirkt?

Die Frage nach der Ausbildung der neuen Fähigkeit mündet in die Frage, welchen Effekt hat unser Bildungssystem auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Welche Geschichten erzählen wir in der Bildungslandschaft? Eine von Zusammenhalt oder doch eher eine von Konkurrenz und damit von Trennung? Wie bekommen alle Menschen die gleiche Chance auf Bildung? Der erste Schritt ist es überhaupt die Herausforderungen der Bildungsgerechtigkeit und -segregation lösen zu wollen.

Wie sieht das mit den Fähigkeiten zur zwischenmenschlichen Verbindung aus?

Claudine Nierth lenkt in ihrem Beitrag auf die Frage, wie und was denn überhaupt in der Schule gelernt wird und was mit den für eine Demokratie wichtigen Fähigkeiten wie zwischenmenschliche Beziehungen, Vertrauen und Liebe ist? Wo werden die gelernt und wie werden diese gelernt? Mit meinen Worten wo lernen Menschen was es heißt ein erfülltes und erfolgreiches Leben in Gemeinschaft zu führen?

Sind freie Schulen Teil der Lösung?

Im weiteren Austausch kommen freie und andere alternative Schulen zur Sprache. Daraufhin fragt die Moderatorin, ob freie Schulen das Problem nicht sogar noch befeuern, weil dort auch nur privilegierte junge Menschen (bei denen die Eltern entsprechend wählen) hingehen und somit auch dort Trennung geschieht?

Thomas Jorberg drückt aus, dass es im Moment so ist und es keine alternativen Schulen für alle jungen Menschen gibt und dadurch schon auch Trennung geschieht, ja. Allerdings gibt es an alternativen Schulen mit Schulgeld oft die Möglichkeit, dass es solidarischen Ausgleich zwischen mehr und weniger finanzstarken Eltern gibt und so unterschiedlichere Eltern alternativen leichter wählen könne.

Wie wollen wir Leben?

Die eigentliche Frage ist doch: wie sähe es ohne alternative experimentelle Schulen jetzt aus? Sind sie ein Beitrag für die Art des Zusammenlebens, dass wir uns wünschen? Wir brauchen gemeinsam eine klare Vision vom Zusammenleben, ansonsten entscheiden halt andere darüber wie es aussieht. Und wenn es aktuell nicht so läuft, wie sich ein Teil der Menschen es sich wünscht, dann braucht es eben neue Modell, wie z. B. an freie Schulen neue Modelle des Lehren und Lernens zu erproben.

Als wichtig erachtet Claudine Nierth dabei, dass beschulte Menschen bzw. Menschen von der Gesellschaft dabei nicht als Teil der Lösung gesehen werden und nicht wie es noch vielfach ist als ein Problem, dass es zu lösen gilt. Beim Beispiel der Schulen sind es keine Problemschüler*innen, sondern diese zeigen nur etwas auf wofür sie auch gleich ein Teil der Lösung vielleicht sogar mitliefern?

Wer arbeitet am Wandel der Gesellschaft?

In der gesamten Diskussion ging es auch immer wieder, wie auch schon erwähnt, um Beteiligung. Wie findet der Wandel in eine andere Welt statt und wer sind die Leute die diesen Wandel gestalten? Ganz grundsätzlich leben wir, glücklicherweise, in einer offenen demokratischen Gesellschaft, in der jede Meinung da sein kann und eben auch gesellschaftsschließende Meinungen. Teile der Podiumsteilnehmenden äußerten die Befürchtung, dass diese Offenheit eben auch unterwandert werden kann. Wie schützt man diese offenen Räume? Ganz bestimmt nicht mit einem Überwachungsstaat oder verschärften Polizeigesetzen. Esra Kücük erzählt von den Freunden der offenen Gesellschaft und den Tafeln für die offene Gesellschaft, mit denen eben ein offener Raum für Austausch geschaffen werden will. In und an denen die Menschen zusammen kommen können die die offene Gesellschaft in die Zukunft tragen wollen. Dadurch werden die Menschen sichtbar und können die Ideen der offenen Gesellschaft in weitere Herzen tragen.

Thomas Jorberg wirft an dieser Stelle nochmal die Frage nach den Rändern in den Raum (siehe Einleitung). So wie ich ihn verstehe passiert bei Angst vor anderen Meinungen, dass man den eigenen Grenzen und den Grenzen / Äußerungen der anderen Menschen begegnet. An dieser Stelle beginnt in meinen Augen Weiterentwicklung und liegt aber auch die größte Angst das gewohnte zu verlieren.

Abschluss der Podiumsdiskussion und Mittagspause

Zum Abschluss der Podiumsdiskussion und als Einleitung in die Mittagspause gab es eine Beteiligungsvorstellung von der Projektfarbrik gGmbH. In dieser wurde gemeinsam mit allen Teilnehmenden ein Sprech-Rhythmus-Gesang aufgeführt. Die Projektfabrik hat während der Mittagspause auch immer wieder Teilnehmende zu Spielen und Gesprächen eingeladen, in der man etwas über sich und seinen Umgang mit der Gesellschaft erfahren konnte.

Vorstellung verschiedener von der GLS-Bank geförderter Projekte

Im Anschluss an die Mittagspause, nach einigen spannenden Gesprächen mit anderen Mitgliedern und Gästen gab es dann die Vorstellungen von fünf Projekten an denen die GLS-Bank in irgendeiner Form beteiligt ist. Insbesondere ging es dabei aus der Banksicht natürlich auch immer um die Frage, wie finanziert sich so etwas und unter dem Gesamtthema wie trägt es der Verbindung in der Gesellschaft bei.

Giro-e: kontaktlos aufladen

GLS Bank bringt mit Giro-e die Mobilitätswende voran

creapaper – Papier aus Gras

Firmenvorstellung Creapaper

Mietshäuser Syndikat

Vorstellung Mietshäuser Syndikat

GemüseAckerdemie

Vorstellung GemüseAckerdemie

BürgerEnergie Bohlsen

Vorstellung BürgerEnergie Bohlsen

Tagesabschluss

Zum Abschluss des Tages gab es noch eine sehr bewegenden künstlerischen Abschluss von Piano Plus, einer integrativen Musik-Formation, und DUNDU. Im Anschluss daran konnte man noch mit Teilnehmenden und auch mit den Vertretern der Projekten im Nachtcafé sich austauschen.

Generalversammlung der GLS Gemeinschaftsbank eG am 30. Juni 2018

Die Generalversammlung oder Jahresversammlung, was für eine Genossenschaft das gleiche wie für einen Verein die Mitgliederversammlung ist, fand am Samstag von 9 bis 14 Uhr statt. Die Versammlung war über pünktlich und das obwohl es durch aus Diskussionsthemen gab. Gut möglich, dass das an der Art der Gesprächsführung lag, so gab es Bericht TOPs und dann extra Aussprachen TOPs, die zeitlich begrenzt waren. Außerdem wurden immer 3-5 Fragen gesammelt und erst dann beantwortet, was in meinen Augen so dieses „aufschaukelnde“ Fragen und vom hundertsten ins tausendste kommen verhindern kann.

Zum Abschluss im Anschluss an die Versammlung gab es noch zwei Seminarblöcke zu verschieden GLS Bank Themen.

Die GLS Crowd

Mein erster Seminarblock handelte von der GLS Crowd. Das ist eine neue Platform der GLS-Bank auf der Projekte direkt um Geld von Anlegern werben können und so die Bank bei der Finanzierung Übersprüngen werden kann. Es ist ähnlich wie die international Plattform kickstarter oder die vor allem für künstlerische Projekte im deutschsprachigen Raum Startnext. Der größte Unterschied ist, dass die GLS Bank die Projekte prüft und relativ restriktiv für die Finanzierung durch die GLS Crowd freigibt. Es kann also nicht einfach jeder ein Projekt einreichen, sondern es ist eher eine Möglichkeit für etablierte Projekte einen nächsten Entwicklungsschritt zu finanzieren. In eigener Angabe will die GLS-Bank damit eine Lücke für Unternehmen schließen, die zwar schon aus der Startup-Phase heraus sind, aber noch nicht im Reifestadium, wo reguläre Bankinstrumente zur Finanzierung genutzt werden könnten.

Das fairsichern.network

Im zweiten Seminarblock stellte sich das fairsichern.network vor. Dieses ist als Forschungsprojekt mit der GLS Bank zusammen gestarten. In diesem Projekt geht es darum herauszufinden, ob der Genossenschaftsgedanke auch auf Versicherungen übertragbar ist. So ist inzwischen eine Struktur entstanden in der man sich für nicht gesetzlich geregelte Bereiche solidarisch in Gruppen organisiert „versichern“ kann. Also z. B. eine solidarische Absicherung des liebsten Kommunikationsmittels dem Smartphone, Absicherung von Krankheit für Selbstständige (die ersten 6 Wochen bis das Krankengeld ggf. greift) oder einer Radversicherung.

Einen Vorteil an dem Modell ist in meinen Augen, dass transparent ist wie viel Geld in dem Topf zur Absicherung aller Güter / Risiken der Gruppenmitglieder ist und so z. B. irgendwann auch der Beitrag für eine Zeitlang ausgesetzt werden kann, wenn keine Schäden auftreten.

Ein möglicher Nachteil ist, dass die Menschen wieder direkt miteinander Sprechen müssen, um die Absicherungen auszuhandeln und auch entsprechende Mittel aus dem Topf zu bewilligen kann konfliktträchtig sein. Allerdings ist auch genau das mit ein Ziel des Projektes, also das die gegenseitigen Unterstützungen wieder sichtbar werden und nicht in irgendwelchen Kartenhäusern und Computern verschwinden.

Anmerkungen?

Ein langer Bericht ist zu Ende und wenn du ihn ganz gelesen hast, dann schon mal vielen Dank für deine Aufmerksamkeit, Zeit und Energie. Magst du deine Erkenntnisse und Gedanken zum Thema was uns zusammen hält teilen? Dann schreib mir gerne eine Nachricht.


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